Selbsthilfegruppe „Verbogene Seelen“

Entstehung und Anliegen

Mit der Missbrauchsdebatte im Jahr 2010 haben sich erstmals auch Betroffene aus DDR-Heimen geöffnet. Ihr Mut führte dazu, dass sexueller Missbrauch und Misshandlung in DDR-Heimen in das öffentliche und politische Blickfeld rückten.

Leider mangelte es lange Zeit an der Umsetzung der Empfehlungen des Runden Tisches Missbrauch. Die Gründung der Selbsthilfegruppe (SHG) „Verbogene Seelen“ im Oktober 2011 war ein erstes Hilfsangebot der Gedenkstätte an die Betroffenen sexuellen Missbrauchs in DDR-Heimen. Seitdem treffen sich Betroffene aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen einmal im Monat in der Gedenkstätte.

Hilfe und Unterstützung

Unsere Selbsthilfegruppe bietet die Möglichkeit, für Betroffene aus DDR-Heimen und deren Angehörige sich über Erfahrungen, Gefühle und Probleme im Umgang mit eigenen traumatischen Erlebnissen in der Heimzeit auszutauschen. Der Austausch von Erfahrungen und Erlebnissen untereinander soll Betroffene aus ihrer teilweisen Isolation und Einsamkeit befreien und ihnen Selbstsicherheit zurückzugeben. Die Gespräche werden durch einen Trauma-Therapeuten begleitet.

Mit Unterstützung von Fachberatern gibt es Hilfe zur Selbsthilfe. Wir kommen mit Behörden, Ärzten, Krankenkassen ins Gespräch, um Verständnis und Unterstützung bei der Bewältigung unserer traumatischen Erfahrungen zu erhalten. Gleichzeitig sollen Wege und Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie persönliche Erfahrungen verarbeitet werden können. Ebenso kann das Gemeinschaftsgefühl helfen, gemeinsame Anliegen und Bedürfnisse zu formulieren und entsprechend umzusetzen.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Aufgabe unserer Selbsthilfegruppe besteht neben gegenseitiger Hilfe und Unterstützung auch darin, durch Öffentlichkeitsarbeit zur Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung und Aufklärung über das Schicksal zehntausender ehemaliger DDR Heimkinder beizutragen anderen Betroffenen Mut zu machen. Auf Initiative der SHG kam es im Februar 2014 zur Gründung der Betroffeneninitiative „Missbrauch in DDR-Heimen“.

Die Selbsthilfegruppe bietet Raum zum Austausch für Betroffene und deren Angehörigen aller ehemaligen DDR Heime. Wir bieten dazu eine „Schnupperstunde“ zum kennenlernen und erstem Austausch an. Die Gruppe trifft sich einmal monatlich, Samstag´s, in der Gedenkstätte GJWH Torgau um sich über Erfahrungen und Probleme im Alltag auszutauschen. Gerne können Sie uns dafür telefonisch Kontaktieren.

Kontakt

Ansprechpartner:

Corinna Thalheim

(SHG-Gruppenleiterin)

Petra Stietzel

(Stellv. SHG- Gruppenleiterin)

Telefon:

03421-90787400

Broschüren der Selbsthilfegruppe „Verbogene Seelen“

Mit drei Biografien von Betroffenen wird aufgezeigt wie die Entwicklung der Kindheit in den Einrichtungen der Jugendhilfe der DDR verlief. Aufarbeitung dieser dunklen Geschichte der DDR ist immer noch sehr wichtig und damit tragen wir einen Teil dazu bei, dass dies nicht vergessen wird.

Wir danken der AOK Plus Sachsen und Thüringen für die Unterstützung unserer Arbeit und die Förderung dieser Broschüre.

Ein besonderer Dank gilt dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Johannes-Wilhelm Rörig und den Mitgliedern der Aufarbeitungskommission.

Diese Broschüre können Sie erwerben für einen Preis von 2,00 Euro zzgl. Versand

Patenschaft

Sebastian Krumbiegel

Im März 2012 hat Sebastian Krumbiegel („Die Prinzen“) die Patenschaft über die SHG „Verbogenen Seelen“ übernommen. Seitdem unterstützt und engagiert er sich für die Belange der Betroffenen und hilft, die Öffentlichkeit auf die Problematik des Missbrauchs in DDR-Heimen aufmerksam zu machen.

Sein Benefizkonzert am 23. Februar 2013 in der Alltagskirche Torgau zugunsten der SHG „Verbogene Seelen“ war mit über 300 Besuchern ausverkauft. Ein kleines Interview könen Sie unter nachfolgenden Link lesen.

Zum Interview in der Torgauer Zeitung

Zum Bericht in der Torgauer Zeitung

Gesprächsrunden der Selbsthilfegruppe

Regelmäßige Treffen dienen zum Erfahrungsaustausch, zu Gesprächen und um Hilfe zur gemeinsamen Problemlösung zu finden.

Gegenseitige Unterstützung – davon lebt die Selbsthilfegruppe (SHG). Daher finden regelämßige Treffen der SHG statt. Diese dienen zum Erfahrungsaustausch, zu Gesprächen und um Hilfe zur gemeinsamen Problemlösung zu finden. Ob dies Behördengänge sind oder andere Alltagsprobleme – die SHG lebt vom Austausch miteinander und der gegenseitigen verständnisvollen Unterstützung in den regelmäßigen Gesprächsrunden.

In gemütlicher Runde werden durch das gegenseitige Verständnis füreinander, oft auch kleine Hürden schnell gemeinsam gemeistert und durch die gegenseitige Unterstützung, Alltagsprobleme gelöst.

Über 300 Euro Spende für die Selbsthilfegruppe „Verbogene Seelen“

Schüler der Evangelischen Schule für Sozialwesen „Luise Höpfner“ Bad Lausick organisieren Spendensammlung nach dem Besuch der Gedenkstätte.

Zum wiederholten Mal besuchten Schüler der Evangelischen Schule für Sozialwesen aus Bad Lausick am 16. Juni die Gedenkstätte. Bestandteil des Projekttages war ein Zeitzeugengespräch mit einer Betroffenen der DDR-Heimerziehung. Dabei wurde auch von der Selbsthilfegruppe für Missbrauchsopfer in DDR-Heimen „Verbogene Seelen“(SHG) berichtet, in welcher die Zeitzeugin aktives Mitglied ist. Alle Schüler waren von ihrer Offenheit tief bewegt.

Frau Pludra, Lehrkraft an der Fachschule, bedankte sich später „für den informativen und im guten Sinne aufrüttelnden Tag.“ Denn auch danach ließ die Schüler das Thema nicht los. Die beiden Abschlussklassen beschlossen, beim Gottesdienst der Evangelischen Schule am 10. Juli eine Kollekte für die Selbsthilfegruppe zu organisieren. An diesem Tag war Frau Corinna Thalheim, Initiatoren der Selbsthilfegruppe, eingeladen, um beim Gottesdienst auf der Freilichtbühne in Bad Lausick über das Anliegen und die Arbeit der Gruppe zu berichten.

Die Selbsthilfegruppe möchte sich bei allen Schülern, Lehrkräften und Mitarbeitern herzlich bedanken – eine Spende von über 300 Euro ist inzwischen auf dem Konto der SHG eingegangen! Herzlichen Dank für die Unterstützung!

Benefizkonzert: Sebastian Krumbiegel „Solo am Piano“

Sebastian Krumbiegel spielt zu Gunsten der Selbsthilfegruppe „Verbogene Seelen“

Etwa 300 Besucher kamen zum Benefizkonzert

Unterstützt wurde die Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Selbsthilfegruppe „Verbogene Seelen“ durch das Landratsamt Nordsachsen, die Sparkasse Leipzig, MdB Manfred Kolbe, Marian Wendt (JU) und die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.

Unterstützend war ebenfalls der Gospelchor der Schlosskirche zu Wittenberg,dem auch eine Betroffene der Selbsthilfegruppe angehört.

Interview in der Torgauer Zeitung

Gospelchor der Schlosskirche zu Wittenberg